Technisches Hilfswerk Ortsverband Konstanz

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Einsatz Dentsply Konstanz

Vom Winde verweht – OV sichert Konstanzer Bürogebäudekomplex nach Sturmschaden. Eigentlich dachten alle, der Spuk wäre längst vorbei, als in den frühen Morgenstunden des 02. August ein schweres Unwetter den südwestlichen Bodensee traf.

Am Abend zuvor hatten bereits zwei kräftige Gewitter den Schweizer Nachbarn an ihrem Nationalfeiertag das Grillieren „verhagelt“ und die Badegäste aus den Konstanzer Freibädern nach Hause vertrieben. Rückseitig war der Himmel wieder aufgeklart, und abgesehen von einem spürbaren Temperaturrückgang, schien der Durchzug der Gewitterfront glimpflich abgelaufen zu sein. Doch dieses Mal hatte der Wettergott noch ein „Ass“ im Ärmel. Kurz nach 3 Uhr in der Frühe zog von Westen eine kleine Gewitterzelle übers Land und hinterließ nach nur rund 20 Minuten mit kräftigem Regen, kleinkörnigem Hagel und stürmischen Winden, eine Schneise der Zerstörung. In den frühen Morgenstunden des 02.08.2017 wurde dann der OV Konstanz von der Konstanzer Firma Dentsply um Hilfe ersucht. Nachdem sich der Ortsbeauftragte um 5.50 Uhr einen ersten Überblick verschafft hatte, wurde Aufgrund des Schadensbildes und des daraus resultierenden Gefahrenpotentials, um 06.15 Uhr die Vollalarmierung des Ortsverbandes veranlasst.

Was war geschehen? Im Zuge des Gewitters hatte gegen 3.15 Uhr eine Sturmböe Teile des Dentsply-Gebäudekomplexes schwer beschädigt. Vermutlich hatte ein sogenannter Downburst, d.h. ein sehr starker Abwind im Bereich der Gewitterzelle, das Dach der Westseite des Laborgebäudes getroffen. Ein Teil des ca. 400 m² großen Daches wurde in die Luft gehobenen und kam auf dem Nachbargebäude zu liegen. Weitere Teile verkeilten sich zwischen zwei Gebäuden oder wurden zu Boden geschleudert. Ein umherfliegender Balken durchschlug ein Fenster und drang in ein Büro ein. Ein anderes Balkenstück traf eine Fassadenplatte und blieb in der Wand stecken.

Als um 7 Uhr die ersten 15 Einsatzkräfte des OV mit dem Einsatzfahrzeug (GKW I) und dem Lastkraftwagen mit Ladekran vor Ort waren, bot sich ihnen ein Bild der Verwüstung. Nach einer eingehenderen Begehung / Untersuchung der Schadenslage wurde der Einsatzbereich in vier Einsatzabschnitte gegliedert, welche dann Stück für Stück abgearbeitet werden sollten. Da sich schon am frühen Vormittag abzeichnete, dass sich der Einsatz über den ganzen Tag hinziehen würde, wurde mit Teilen des Logistik-Trupp Verpflegung (LogV) eine erste Versorgung der Helfer organisiert. Parallel dazu wurde über die Geschäftsstelle in Villingen-Schwenningen und den Landesverband die Bausachverständigen der Ortsverbände Singen und Weingarten alarmiert. Diese mussten hingezogen werden, um die Stabilität der Gebäude einzuschätzen und effektive Sicherungsmaßnahmen zu treffen.

Mit dem Mehrzweckkraftwagen (MzKW) und Mannschaftstransportwagen (MTW) wurden gegen 11 Uhr weitere Helfer und zusätzliche Ausrüstung nachgeführt. Da die vorbereitenden Sicherungsarbeiten im Dachstuhl des Verwaltungsgebäudes und das Abräumen der verkeilten und weit verstreuten Trümmer viel Zeit benötigte, wurden über die Geschäftsstelle weitere Unterstützung angefordert. Gegen 16 Uhr trafen zwölf Helfer aus dem OV Singen an der Einsatzstelle ein. Sie sollten ihre Kameraden aus Konstanz unterstützen bzw. jene auch ablösen, welche schon seit dem Morgen im Einsatz standen. Um 18 Uhr erfolgte dann die Übergabe des Einsatzes an den OV Singen und die Helfer aus Konstanz rückten in der Unterkunft zur weiteren Verpflegung ein. Um 20 Uhr war dann auch der Einsatz der Singener Helfer beendet, welche ebenfalls in der Unterkunft des OV Konstanz verpflegt wurden. Gegen 21 Uhr wurde der Einsatz nach Auflösung des Leitungs- und Koordinierungsstabs final beendet.

Dem OV Singen und seinen Helfern gilt ein besonderes Dankeschön für die tatkräftige Unterstützung und die hervorragende Zusammenarbeit.

Geschrieben von Ulrich Jacoby am 05. Aug 2017.

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